SinnesWandeln im Stöffel-Park: Kulinarische Entdeckungsreise durch die Welt der Wildpflanzen

Auch in diesem Jahr hieß es an zwei Terminen im Juni wieder „SinnesWandeln im Stöffel-Park“ mit Michaela Nilius, der Naturschutzbeauftragten des Stöffelvereins.

Brennnessel schlägt Grünkohl

Unterwegs erläuterte die Fachberaterin für essbare Wildpflanzen und Heilpraktikerin die Vorzüge der Wildpflanzen für unsere Gesundheit (z. B. enthält die Brennnessel drei Mal mehr Vitamin C als Grünkohl). Aber auch weniger bekannte Arten ließen sich während der Exkursion verkosten: z.B. Sirup aus Robinienblüten, der mit einem Hauch Lavendelessig verfeinert für ein erfrischend spritziges Vergnügen in Secco oder Mineralwasser sorgte.

Robinie: Schönheit mit Geschichte und Tücken

Robinia pseudoacacia oder auch Scheinakazie genannt, eine invasive Baumart, die in allen Teilen außer den Blüten giftig ist, wurde vor 400 Jahren aus Nordamerika nach Europa eingeführt. Jean Robin, ein französischer Apotheker und Hofgärtner unter Heinrich III., Heinrich IV. und Ludwig XIII, wurde 1597 von der Pariser Medizinfakultät mit der Anlage eines botanischen Gartens beauftragt. Zwei der von ihm gepflanzten Gewöhnlichen Robinien sollen die Jahrhunderte überdauert haben und gelten als die ältesten Bäume der Stadt Paris. Weitere Baumarten des Stöffel-Parks wurden beschrieben und deren medizinische oder kulinarische Bedeutung erklärt.

Meditative Klänge im Erlebnisgarten

Die Wanderung führte zum Erlebnisgarten, wo Uwe Wagner mit seiner Handpan und der Gitarrist Martin Reuss mit meditativen Klängen zum Träumen einluden. Bei sonnigem Wetter fügten sich die leisen Klänge der Instrumente wunderbar ein in das Konzert der Natur am Abend. Danach ging es weiter zum kulinarischen Teil des Events im Café Kohleschuppen.

Vom Giersch-Muffin bis zum Mädesüß-Mousse

Als Auftakt wurden herzhafte Muffins mit Möhren, Giersch und Bucheckernöl kredenzt, die mit einem köstlichen Aioli für viel Zuspruch sorgten. Begleitet wurde die Vorspeise von einem leichten Weißwein. Zwischen den Gängen erfreuten die Musiker mit weiterem Ohrenschmaus. Zum Hauptgang wurden Spinat-Brennnessel-Knödel mit Salbeibutter und Salat mit wildem Dressing gereicht. Das Dessert bestand am ersten Abend aus Holunderblüteneis, bei der zweiten Veranstaltung Ende Juni aus einer weißen Mousse au Chocolat mit Mädesüßblüten aromatisiert, beides in Begleitung von Eichelmehl-Keksen und einem Dessertwein. Alle Weine wurden vom Weingut Bretz gereicht. Ein rundum perfektes Event, so der Tenor der Gäste.

Mission Wildpflanzen: Natur in den Alltag bringen

Michaela Nilius sieht sich als Botschafterin dafür, Wildpflanzen möglichst in den täglichen Gebrauch zu integrieren und möchte mit den Veranstaltungen Interesse wecken, selbst tätig zu werden. Unterstützt beim Kochen wurde sie von Gabi Dückershoff.

Hier noch ein paar Eindrücke, die schon jetzt Lust auf die nächsten Veranstaltungen machen.

(Fotos: Maria Wagner)