Der „Streuobstanbau im Westerwald“ war kürzlich Thema einer Vortragsveranstaltung im TERTIÄRUM des Stöffel-Parks, zu der die Naturschutzbeauftragte Michaela Nilius über 30 interessierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer begrüßen durfte. Vortragender des Abends war der Naturschutzreferent der Will und Liselott Masgeik-Stiftung, Dipl.-Biol. Philipp Schiefenhövel, der mit vielen ansprechenden Fotos und aus langjähriger Praxiserfahrung im Streuobstanbau einiges zu der artenreichen Kulturlandschaft der Streuobstwiesen zu berichten wusste.
Enorme Sortenvielfalt im Streuobst
So ging Schiefenhövel zunächst auf die kulturhistorische Entwicklung des Obstbaus im Westerwald ein und wie sich die enorme Sortenvielfalt im Streuobst entwickelt hat. Der Artenreichtum der Tier- und Pflanzenwelt und die Vernichtung und Gefährdung des Streuobstes im Laufe der Zeit wurden ebenso beleuchtet, wie das wachsende Interesse in jüngster Zeit an dem regionalen und unbelasteten Obst. Auch die Anlage sowie Pflege und Bewirtschaftung von Streuobstwiesen und was hierbei zu beachten ist, wurde vom Referenten angerissen.
Anschauungsmaterial zum Anbeißen
Aufgelockert wurde der Vortrag durch zahlreiches Anschauungsmaterial sowie mitgebrachtes Obst, das einen kleinen Einblick in die Streuobstarten von Apfel und Birne, aber auch dem Formenkreis der Pflaumen mit Mirabelle, Zwetschge und Reneklode sowie Pfirsichen, Quitten, Kirschen, Nüssen und vieles mehr verdeutlichte.
Schnittkurse im Frühjahr 2022
Die Zuhörerschaft war so interessiert an den Inhalten, dass die ursprünglich angedachte Exkursion durch nahgelegenen Streuobstwiesen auf Grund der an den Vortrag anschließenden Fragen und Diskussion kurzerhand auf einen anderen Termin verschoben werden musste. Hierzu lud der Naturschutzreferent alle Beteiligten ein, im kommenden Frühjahr einen der Schnittkurse der Masgeik-Stiftung oder auch die anderer Naturschutzvereine und Organisationen zu besuchen. Denn eines wurde deutlich: Dieser kurzweilige Vortragsabend verging viel zu schnell, um den Facettenreichtum rund um den Westerwälder Streuobstanbau umfänglich abzudecken. So bedankte sich Michaela Nilius für die rege Beteiligung der Zuhörer und Philipp Schiefenhövel für seinen fachlich fundierten Vortrag.
(Fotos: Michaela Nilius)